Saiprakashana Buchclub

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mandala_1  Fragen und Antworten / Januar/Februar mandala_1

Sathya Sai Baba

Ist es wahr, dass das Ausschalten des Geistes nicht das Ziel ist?

 

FRAGE II

Frage: Bhagawan, Du sagst, dass der Geist sich in Richtung Befreiung oder in Richtung Anhaftung wenden kann. Kannst Du das bitte erklären? Ist es wahr, dass das Ausschalten des Geistes nicht das Ziel ist?

ANTWORTRT

Swami:  Swami: Der Geist ist ein Instrument.

Mano mūlam idam jagat – der Geist ist die fundamentale Basis dieser ganzen Welt – mit anderen Worten: Ihr erlebt dies alles aufgrund des Geistes.

Verrückte Menschen werden als ‚geistlos‘ bezeichnet, weil sie unfähig sind zu verstehen, warum Dinge geschehen und was geschieht. Der Körper ist vorhanden und die Sinne funktionieren, aber sie können nichts verstehen, weil ihr Geist nicht richtig arbeitet. Wenn der Geist existiert, existiert die Welt, anderenfalls ist das nicht der Fall. Durch den Geist könnt ihr entweder Befreiung erlangen oder Bindung.

Stellt euch vor, dass es ein Auto, seinen Herrn und seinen Fahrer gibt. Wenn der Herr nach Kodaikanal fahren will, sollte er dem Fahrer sagen, den Wagen dort hinzubringen. Wenn er andererseits nach Bengaluru fahren will, muss er dem Fahrer sagen, dorthin zu fahren. Wenn ihr einen gehorsamen Fahrer habt, wird er einfach eure Anweisungen befolgen und euch dort hinbringen, wohin ihr fahren wollt.

Der Körper ist das Auto, der Geist ist der Fahrer und das Herz ist der Herr. Der Fahrer muss auf den Herrn hören. Wenn er gehorcht, dann wird er euch zum richtigen Ziel bringen. Durch den Geist könnt ihr Gott erreichen oder ihr könnt euch auch ebenso einfach den Vergnügungen der Welt zuwenden. Wenn der Geist auf das Herz hört, wird er euch zu Gott bringen. Der Geist, der euch in Richtung der Welt bringt, ist nicht der richtige Geist. Wenn ihr hierher kommen wollt, braucht ihr einen Fahrer, aber es muss ein gehorsamer, guter Fahrer sein. Der Herr ist der Atma, der Fahrer ist der Geist und der Körper ist das Auto. Wenn ihr den Geist richtig erzieht, wird er euch zu dem Ziel bringen, das ihr erreichen wollt.

Aus diesem Grunde wird gesagt, dass die Welt von eurem Geist abhängt.

Mana eva manushyānām kāranam bandha mokshayoh

– der Geist ist die Ursache sowohl für die eigene Knechtschaft als auch für die eigene Befreiung.

Das Auto kann nicht von allein fahren – dafür ist ein Fahrer erforderlich, deshalb ist der Geist sehr wichtig. Der Geist ist nichts anderes als ein Bündel von Gedanken. Wenn ihr einen reinen Geist haben wollt, müsst ihr reine Gedanken haben. Alle selbstlosen, vollkommenen Gedanken sind reine Gedanken. Wenn ihr reine Gedanken entwickelt, wird euer Geist rein sein und er wird auf den Herrn hören und euch zu Gott bringen.

Kodaikanal, 14. Mai 2015

 

Kannst Du uns bitte erklären, wann wir dich um etwas bitten sollen und wann nicht?

 

FRAGE I

 Frage:  Swami, Du hast gesagt, dass wir Dich nicht um irgendetwas bitten sollen, weil eine Mutter genau weiß, was ihr Kind braucht. Du hast aber auch gesagt, dass wir als Deine Kinder das Recht haben, Dich um das zu bitten, was uns fehlt. Manchmal wissen wir nicht, wann wir bitten sollen und wann nicht. Kannst Du das bitte erklären?

ANTWORTRT

Swami:  Es gibt zwei Arten der Hingabe: Markata Bhakti, die mit einem Affenbaby verglichen werden kann, und Mārjāra-Bhakti, die mit einem Kätzchen verglichen werden kann.

Ihr wisst, dass es hier in der Gegend viele Affen gibt. Die Affenbabys halten sich an ihren Affenmüttern fest, wenn diese umherstreifen. Die Mutter hält niemals ihr Affenbaby fest, das Baby muss sich selbst an der Mutter festklammern. Wo auch immer die Mutter hingeht, das Baby hält sich an ihrem Bauch fest und ist bei ihr. Das ist Markata Bhakti.

Die zweite Art der Hingabe, Mārjāra-Bhakti, gleicht der eines Kätzchens. Das Kätzchen hält sich niemals an seiner Mutter fest – die Katzenmutter ergreift das Kätzchen und nimmt es überall hin mit.

Daher hängt die Antwort auf deine Frage davon ab, was für eine Art von Devotee du bist. Wenn du in die Kategorie der Kätzchen fällst, dann bedeutet dass, dass du vollkommenes Vertrauen in Gott hast, dass Er alles weiß, dass Er für dich sorgen und alles für dich machen wird. Wenn du aber den Geist (mind) eines Affenbabys hast, dann musst Du dich an Gott klammern und du musst dabei bleiben zu bitten. Wenn ihr Gott um etwas bittet, wird Er es euch geben.

Aus Meiner Sicht steht es außer Frage, dass die Hingabe der Kätzchen-Kategorie besser ist. Wenn ihr wahren Glauben und Hingabe habt, dann solltet ihr euch wie ein Kätzchen verhalten. Dann werdet ihr vollkommen darauf vertrauen, dass Gott für euch sorgen und alles für euch machen wird; ihr müsst niemanden um irgendetwas bitten. Gott gibt euch alles zur rechten Zeit – nicht früher und nicht später.

Yad bhāvam tad bahavati so wie das Fühlen ist, so ist das Ergebnis.

Meine Reflexion, Reaktion und Mein Widerhall hängen von euch ab. Wenn ihr nicht bittet, seid ihr wie ein Kätzchen; wenn ihr bittet, seid ihr wie ein Affe.

Kodaikanal, 14. Mai 2015