

Auszüge aus den göttlichen Reden / April 2021


Auszug aus der Vortragsreihe zur Kathopanishad
Episode 1
Gerade haben wir “Asato Ma Sadgamaya Tamaso Ma Jyotirgamaya Mrtyorma Amrutam Gamaya” gesungen. Eines der tiefgründigsten Gebete aus den indischen Schriften.
Asatoma: Asat ‒ das, was nicht existiert.
Sadgamaya: Um uns zu dem zu bringen, was existiert.
“Edi Ledanuchuntimo Addi Kaladu. Edi Kaladanuchuntimo Addi Ledu Unnadaatade.”
Es existiert nur das Eine. Das, von dem wir denken, dass es existiert, existiert nicht. Das von dem wir denken, dass es nicht existiert, das allein existiert. Und was allein existiert, ist Er allein.
Das ist es, was geschrieben steht.
Asat bedeutet das, was nicht existiert.
Sat bedeutet das, was existiert.
Wenn ihr also jemanden fragt: “Was ist Asat?“, wird er antworten: “All das, was nicht da ist, was ich nicht sehen, oder hören kann, was ich nicht schmecken, berühren oder riechen kann, existiert nicht.”
Das ist die Definition der Wissenschaft.
Alles, was jenseits der Sinne ist, jenseits der Wahrnehmung des Geistes und des Buddhi,
des Intellekts, jenseits der Techniken des wissenschaftlichen Experiments, von all dem wird angenommen, es sei nicht existent.
Wenn ihr also einen Wissenschaftler fragt: “Was bedeutet für Dich: Asato Ma Sadgamaya?“, so wird er antworten: “Durch Experimentieren herauszufinden, was existiert. Und wenn es im Rahmen der Experimente nicht nachgewiesen, berechnet oder gemessen werden kann, dann erklären wir es für nicht existent. Es ist also entweder zu beweisen oder nicht zu beweisen.”
Das ist die Idee der Wissenschaft – die Sinne zu benutzen, die wissenschaftliche Methodik, das Hinterfragen, Hypothesen, Experimente und Beweise. All dies ist der Weg, auf dem die Wissenschaft feststellt, dass etwas existiert. Und was auch immer nicht auf diese Weise nachweisbar ist, wird einfach als nicht existent bezeichnet.
Bis jetzt haben wir nur die Wissenschaft und Apara Vidya betrachtet, die uns gelehrt hat, die Welt nur mit unseren fünf Sinnen, dem Verstand und dem Intellekt zu betrachten.
Wenn man nur von diesen Dingen ausgeht – den Sinnen, dem Verstand und dem Intellekt –, dann wird man behaupten, dass die Welt existiert.
Wenn man aber von der Para Vidya Seite her an die Sache herangeht, wird man einen großen Schock erleben, einen großen und herben Schock. Denn es wird genau das Gegenteil erklärt.
Es wird gesagt: “All das, was gestern existierte, aber heute nicht mehr existiert, oder all das, was
heute existiert, aber vielleicht morgen nicht mehr existiert ‒ all das ist nicht existent, all das ist ‘Asat’.”
Gestern existierten große Könige, heute gibt es sie nicht mehr. Heute existieren große Menschen, morgen werden sie nicht mehr existieren. Gestern sah die Welt noch anders aus. Irgendwann hatten wir eine Eiszeit, heute sind wir in diesem Zeitalter und morgen wird es ein anderes Zeitalter sein.
Alles ist Veränderungen unterworfen.
Unsere spirituellen Meister, die spirituellen Wissenschaftler, die auch Rishis genannt werden, sagen: “Weil sie heute nicht so existieren, wie sie gestern existierten, sind sie nicht existent.”
Man muss diese sehr grundlegende Sache richtig verstehen.
Was ist nach Ansicht der Rishis existent?
‘Yato Vacho Nivartante Aprapya Manasa Saha’, heißt es in der Taittiriya Upanishad.
Das, was nicht mit Worten beschrieben werden kann. ‘Worte’, als eine symbolische Darstellung eines Sinnesorgans, nämlich der Sprache, können es nicht beschreiben. Das, was nicht durch Sprache beschrieben werden kann.
Das kann man auch auf alle anderen Sinnesorgane übertragen. Es bedeutet das, was nicht mit dem Auge gesehen werden kann. Das, was nicht mit den Händen berührt werden kann. Das, was nicht mit der Nase gerochen werden kann. Das, was nicht mit der Zunge geschmeckt werden kann.
All dies schließt ‘Yato Vacho Nivartante’ ein ‒ Das, wohin die Worte gehen und wieder zurückkommen ‒ Sie können es nicht berühren. „Nivartante“ ‒ sie kommen zurück.
aus: Kathopanishad – Episode 01 : Vier Schritte, um Buddha (der Erleuchtete) zu werden
Um die vollständige göttlichen Rede anzuhören, klicke auf diesen link oder auf direkt auf das Video.


