

Saiprakashana Buchclub
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Fragen und Antworten / September-Oktober


Swami, wie kann man den Geist fokussieren?
FRAGE III
Swami, wie kann man den Geist (mind) fokussieren?
ANTWORT:RT
Swami: Viele Studenten führen im Labor Experimente durch. Sie nehmen eine Linse und halten sie in das Sonnenlicht. Die Strahlen der Sonne werden durch die Linse fokussiert und werden heiß genug, um ein Stück Papier anzuzünden. Wie erreicht das Feuer das Papier? Wenn ihr das Sonnenlicht fokussiert, erzeugt die Hitze Feuer. Stellt euch vor, dass die Sonne scheint, dass aber die Linse sich bewegt oder wackelt: Kann das Papier dann brennen? Wenn die Strahlen wegen einer sich verändernden Linse nicht konzentriert und fokussiert werden, dann kann man das Papier nicht entzünden.
Der Körper ist die ‚Linse‘, der Gedanke ist das ‚Sonnenlicht‘. Wenn der Körper sich bewegt, kann der Geist sich nicht konzentrieren. Deshalb müsst ihr zuerst euren Körper unbewegt halten. Wenn ein Gefäß, das Wasser enthält, sich bewegt, wird sich auch das Wasser mitbewegen. Wenn der Köper sich bewegt, wird der Geist sich auch bewegen. Ob es darum geht, wie ihr sitzt, wie ihr euch umherbewegt, die Art und Weise, wie ihr Dinge macht: Ihr solltet alles voneinander trennen. Viele Menschen halten ein Buch in ihren Händen und gehen hierhin und dorthin, um zu lernen; wenn sie die äußerste Ecke des Raumes erreicht haben, haben sie vergessen, was sie gelernt haben. Wenn der Körper sich bewegt, kann der Geist sich nicht fokussieren.
Haltet deshalb zuerst den Körper ruhig. Wenn ihr euren Geist wirklich fokussieren wollt, nachdem ihr euren Köper ruhig gestellt habt, müsst ihr als Nächstes Konzentration üben. Ihr könnt nicht in einem Augenblick lernen, euch zu konzentrieren – fahrt fort, es zu praktizieren, und es wird sich ereignen. Wenn ihr euch einen Film anschaut, ist eure Konzentration gut, aber im Klassenzimmer habt ihr nicht denselben Grad der
Konzentration. Der Geist (mind) konzentriert sich auf das, was ihm gefällt. Wenn ihm etwas nicht gefällt, kann er sich nicht konzentrieren.
Als erstes müsst ihr dem Geist sagen: ‚Das ist wesentlich. Nur wenn ich das mache, kann ich meine Punkte erhalten.‘ Wenn ihr euren Geist richtig anleitet, wird der Geist lernen, das gern zu mögen, was ihr machen müsst – und wenn der Geist die Aufgabe gern mag, wird er sich konzentrieren.
Müsst ihr euch nicht auch konzentrieren, wenn ihr esst? Gebt ihr das Essen in eure Nase oder in euer Ohr? Nein, ihr gebt es in euren Mund: Das erfordert Konzentration. Wenn der Geist etwas machen will, wird er sich absolut darauf konzentrieren. Der Geist ist wie ein Kind: Man muss mit dem Kind sprechen und ihm beibringen, was für es gut ist, dann wird es lernen und Konzentration entwickeln. Ihr müsst unnötige Gedanken aufgeben.
Ein negativer Gedanke ist wie ein Stein, der in einen friedlichen See geworfen wird: Er erzeugt in dem Wasser
Schwingungen. Ihr müsst negative Gedanken vermeiden. Nehmt an, dass ihr euch mit jemandem streitet, bevor ihr ein Examen habt, und ihr seid aufgewühlt: Könnt ihr dann lernen? Wenn ihr euren Geist mit Hass und Eifersucht durcheinanderbringt: Könnt ihr dann lernen? Wenn ihr unerwünschte Dinge macht: Könnt ihr dann euren Geist konzentrieren? Wenn ihr negative Dinge entfernt, wird eure Konzentration wachsen.
Muddenahalli, 25. März 2015, (Abendsitzung)
Swami, wie können wir erkennen, ob Du uns testest oder uns meidest, wenn Du uns nicht beachtest?
FRAGE II
Swami, wie können wir erkennen, ob Du uns testest oder uns meidest, wenn Du uns nicht beachtest?
ANTWORT:RT
Swami: Ich lasse niemals jemanden unbeachtet. Eine Mutter gibt jedem zu essen, der hungrig ist. Sie wird zuerst ihr hungrigstes Kind speisen und dann die anderen, die nicht so hungrig sind. Wenn Ich nicht zu euch komme, dann bedeutet das, dass ihr keinen Hunger auf Mich habt. Wenn ihr Hunger bekommt, werde Ich gewiss kommen. Wenn ihr denkt, dass Ich weit weg bin, so ist das eure Vorstellung, denn Ich bin von niemandem weit weg. Nur weil eure Augen geschlossen sind, könnt ihr nicht sagen, dass es keinen Sonnenaufgang gibt. Deshalb ist es falsch zu sagen, dass Gott nicht da wäre, nur weil ihr nicht hungrig genug auf Gott seid. Wenn ihr wirklichen Hunger auf Gott habt, werde Ich bestimmt in eure Nähe kommen. Was geschieht, wenn ihr Gott nicht bekommt: ‚Esst‘ ihr dann Dinge aus der Welt, um glücklich zu sein – ungefähr so, wie ihr euren Hunger stillt, wenn ihr kein Essen von eurer Mutter gekocht bekommt und dann in ein Geschäft geht, ungesunde Nahrung kauft
und euch den Magen verderbt? Nein! Ihr müsst hungrig sein und hungrig bleiben, bis Gott zu euch kommt. Stillt euren Hunger nicht mit anderen Dingen. Der Chataka-Vogel wartet immer, bis er Regenwasser findet: Er trinkt kein anderes Wasser als solches, das als Regen herabfällt. Es kann sein, dass er sterben muss, aber er wird kein anderes Wasser trinken.
Wenn ihr die Entschlossenheit habt, dass ihr Gott wollt und nur Gott allein, dann wird Gott gewiss zu euch kommen.
Muddenahalli, 25. März 2015, (Abendsitzung)
Was muss ich tun, damit Liebe durch mich fließen kann?
FRAGE I
Ich möchte ein leeres Instrument werden, das Du erwählst. Was muss ich tun, damit Liebe durch mich fließen kann?
ANTWORT:RT
Swami: Selbst bei viel Wasser in einem Tank, kann ein kleiner Wasserhahn es daran hindern zu fließen. Wenn der Wasserhahn geöffnet ist, wird das Wasser fließen – wenn der Wasserhahn geschlossen ist, wird er das Fließen des Wassers verhindern.
Euer Herz ist wie ein göttlicher Tank – statt mit Wasser mit Liebe gefüllt, aber euer Geist (mind) ist wie der Wasserhahn, der das Fließen verhindert. Der Geist denkt, dass er alles für sich selbst behalten muss; somit hat er Angst, etwas wegzugeben, weil er nicht genug für sich selbst haben könnte. Liebe bleibt nicht als Liebe: Sie muss sich als Dienen ausdrücken – aber der Geist will nicht, dass ihr teilt. Verliert diese Angst! Sobald ihr genug Glauben habt, werdet ihr die Furcht verlieren und Meine Liebe wird durch euch fließen.
Nichts geschieht, ohne dass Ich das will: Nehmt deshalb an, was auch immer in eurem Leben geschieht, und führt ein Leben entsprechend Meinem Willen. Wenn alles mit Meinem Willen übereinstimmt, welchen Grund gibt es dann für Furcht? Verliert Angst und entwickelt Glauben. Seid mutig und ihr werdet zu großem Dienen fähig sein!
Turin, 16. April 2015


