

Fragen und Antworten / März-April


Wo liegt der Sinn darin, erleuchtet zu werden?
FRAGE III
Devotee: Ich verstehe, dass der Zweck unseres Lebens darin besteht, den karmischen Kreislauf zu durchbrechen und gute Taten zu vollbringen, um erleuchtet zu werden – aber wenn wir erleuchtet sind, was ist dann unser Zweck? Wo liegt der Sinn darin, erleuchtet zu werden?
ANTWORTRT
Swami: Gerade habe ich erklärt, dass du, sobald du erleuchtet bist, anderen helfen wirst, selbst erleuchtet zu werden. Gleichzeitig wirst Du immer noch mit guten Handlungen beschäftigt sein.
Wenn Du erleuchtet bist, wirst du anderen helfen. Wenn du die Schule abgeschlossen hast, kannst du Lehrer werden, lehren und anderen helfen, die Schule abzuschließen. Das wird zum Zweck deines Lebens.
Solange Gott will, dass du dienst, wird er dir Möglichkeiten geben, anderen zu helfen, sich selbst zu erlösen.
Sai Anandam, Singapur – 8. August 2017
Ostern ist mit dem Ostersonntag GLEICHZUSETZEN, an dem Er so wie Swami auferstanden ist.
FRAGE II
Devotee: Für die Christen unter uns ist Ostern gleichzusetzen mit dem Ostersonntag, an dem Er so wie Swami auferstanden ist.
ANTWORTRT
Swami: Ja, der Atma, der Geist, ist jenseits des Körpers. An Ostern wird die Überlegenheit des Geistes über den Körper gefeiert. Jesus ist nicht in seinem Körper auferstanden. Sein Körper war verschwunden. Nur im Geist ist er auferstanden. Der Geist ist mächtiger als der Körper – das ist die Botschaft von Ostern, dass man wirklich der Geist ist und nicht der Körper. Der Körper wird auf die eine oder andere Weise zugrunde gehen. Manche Menschen sterben am Kreuz, andere in einem Krankenhausbett. Der Körper vergeht, aber der Geist bleibt ewig. Jedes Osterfest erinnert dich daran, wer du wirklich bist. Der Karfreitag erinnert euch daran, wer du nicht bist – der Ostersonntag daran, wer ihr seid.
Sai Grace Ashram, UK, 29 March 2018.
Swami, wie wichtig ist es perfektion auf dem weg zu erreichen?
FRAGE I
Wie kann man diesen Glauben an Gott entwickeln? Einen unerschütterlichen Glauben, der einen dazu bringt, Ihn zu lieben und den Sinn des Lebens zu verwirklichen?
ANTWORTRT
Swami: Wenn ein Kind geboren wird, kennt es niemanden, es weiß nicht, ob die Frau, in deren Arm es liegt, seine Mutter, die Amme, die Tante oder die Großmutter ist. Es weiß nichts –- aber wenn es gefüttert, umsorgt und mit ungeheurer Liebe behütet wird, entwickelt das Kind den Glauben, dass dies seine Mutter sein muss. Denn sein Glück ist ihr Glück, sein Kummer ist ihr Kummer. Was immer es braucht, ist sie bereit, ihm zu geben, ohne Rücksicht auf ihre eigene Annehmlichkeit oder ihren Komfort. Wenn es so viel Liebe erfährt, entwickelt es den Glauben, dass dies seine Mutter sein muss und sie es immer beschützen wird. Sobald es dieses Vertrauen entwickelt hat, wird es sich überall nach seiner Mutter umsehen. Wie schön ein Spielzeug auch sein mag, wie attraktiv ein Spielplatz auch sein mag, das Kind wird trotzdem nach seiner Mutter suchen. Es glaubt, dass es nur von seiner Mutter beschützt wird, von niemandem sonst. Niemand kann ein Kind so lieben, wie seine Mutter.
Wo es Liebe gibt, gibt es auch Glauben. Gott kümmert sich ständig um euch, sorgt für euch, beschützt euch, führt euch und nährt euch. Ihr müsst eure Augen für diese Wahrheit öffnen. Denk einen Moment lang an dich selbst: Bist du derjenige, der atmet? Bist du derjenige, der dein Herz zum Schlagen bringt? Bist du derjenige, der die Nahrung verdauen lässt?
Ihr sitzt alle hier, aber keiner von euch muss sich anstrengen, damit all das stattfindet. Wie kann das dann alles geschehen? Wenn das Herz zu schlagen aufhört und sei es nur für einen Moment, könnt ihr dann noch das sein, was ihr jetzt seid?
Ihr mögt ein wichtiger Banker, ein Anwalt, ein Ingenieur oder ein Geschäftsmann sein. Was auch immer ihr sein mögt, ihr könnt es nur sein, während eure Lungen weiter atmen, euer Herz weiter schlägt und euer Magen weiterhin Nahrung verdaut.
Es ist Gott, der all das tut und Er ist derjenige, der sich jeden Augenblick um euch kümmert. Wenn du diese Wahrheit verstehst, wenn du erkennst, dass es die Liebe Gottes ist, die dir hilft, zu werden, was du bist, dann wirst du Glauben entwickeln.
Ein Kind, das ohne jedes Wissen geboren wird, entwickelt nur dann Vertrauen in seine Mutter, wenn es die Liebe der Mutter erfährt. Ähnlich wird ein Devotee, der sich der Fürsorge und des Schutzes der göttlichen Mutter und des göttlichen Vaters bewusst ist, Glauben entwickeln.
Ihr verknüpft euren Glauben mit Dingen, die geschehen oder nicht geschehen.
Dasselbe Kind, das bei seiner Geburt nichts wusste und einfach an die Mutter glaubte, fängt nach einer Weile an, die Mutter in Frage zu stellen. Wenn die Mutter mit dem Kind in einen Laden geht, fragt es nach einem Eis. Die Mutter weiß, dass das Kind hohes Fieber hat und nicht mit Eis gefüttert werden sollte, also verweigert sie es dem Kind. Was denkt das Kind? Die Mutter liebt mich nicht mehr. Die Mutter kümmert sich nicht um mich. So fängt das Kind an, dieselbe Mutter zu bemängeln, der es in jungen Jahren vertraut hat.
Während man in der Welt lebt, wird auch der Geist von der Umgebung beeinflusst. Jedes Mal, wenn Gott dir etwas verweigert, weil er weiß, dass es nicht gut für dich ist, gerät dein Glaube ins Wanken.
Jedes Mal, wenn Gott dir etwas gibt, nimmt dein Glaube zu. Glaube ist nicht etwas, das aufgrund von Zeit, Raum oder Umständen zunimmt oder abnimmt. Glaube ist nicht das Ergebnis dessen, was du bekommst, was du nicht bekommst oder was du von Gott verlangst. Jeden Augenblick, den du lebst, verdankst du der Gnade Gottes. Der Atem, das Schlagen des Herzens, die Systeme des Körpers – sie alle funktionieren aufgrund der Gnade Gottes.
Wenn du das in der Tiefe verstehst, wird dein Glaube niemals wanken.
Wisse, dass Gott über alles, was dir passiert, Bescheid weiß und er das Beste für dich tut. Dann wirst du aufhören, Gott zu bitten, Ihn in Frage zu stellen oder an Ihm zu zweifeln. Dein Glaube wird nicht wanken. Mache den Glauben nicht zur Folge des Gebens und Empfangens. Lass das Geben und Empfangen die Folge des Glaubens sein.
Du bist am Leben, weil Gott dich liebt und sich um dich kümmert. Selbst wenn du nur diese eine Wahrheit kennst, wird dein Glaube niemals wanken.
Satsang in der Anant Rao Residenz, Lagos, Nigeria – 18. Juli 2015




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